von Cornelia Hartmuth –

 „Grün macht glücklich!“ Mit großen grünen Werbebannern, den neuen Flyern zur Kommunalwahl und einer bunten Blumensamenmischung zum Mitnehmen startete der Jetzendorfer Ortsverband von Bündnis90/Die Grünen im Gasthof Ottilinger seine erste Wahlkampfveranstaltung zu den Kommunalwahlen am 15.03.2020 mit sehr großem Erfolg. Rund 100 Interessenten, darunter der 3. Bürgermeister von Pfaffenhofen Roland Dörfler von den Grünen, Wilhelm Reim vom Kreisvorstand der Grünen, einige Jetzendorfer Gemeinderäte sowie Bürgermeister Manfred Betzin und sein Stellvertreter Leonhard Sedlmeier, sind zu dem Wahlabend gekommen.

Ein abwechslungsreiches Programm – in lockerer Atmosphäre moderiert von den beiden Ortssprechern Birgit Brajdic und André Klimsch - erwartete die vielen Besucher. Absolutes Highlight war der Auftritt von Dieter Gewies, der von 1996 bis 2014 grüner Bürgermeister von Furth bei Landshut war. Sein Thema: „Der Grüne Weg - verändern, um zu bewahren“. Eine fesselnde Erfolgsgeschichte eines grünen Einzelkämpfers, der es geschafft hat, ohne jegliche Unterstützung eines grünen Ortsverbands dreimal hintereinander die Bürgermeisterwahlen mit hervorragenden Wahlergebnissen zu gewinnen und den ganzen Ort für seine Lebensthemen wie Nachhaltigkeit, Umwelt- und Naturschutz, Energiewende und Ökonomie zu begeistern. „Was ökologisch sinnvoll ist, rechnet sich auch ökonomisch.“, lautet seine Devise. Furth ist mit 3600 Einwohnern etwas größer als Jetzendorf, hatte aber im Gegensatz zu Jetzendorf kaum Gewerbesteuereinnahmen und auch ansonsten wenig Vermögenswerte. Trotzdem erreichte Gewies mit klaren, gut überlegten Zielen, fundiertem Fachwissen, Visionen und Beharrlichkeit Enormes: Mit einem großen Hackschnitzelwerk, das seit über 20 Jahren ausschließlich mit regionalem Schnittgut befeuert wird, wird der Ortskern mit Wärme versorgt. Bei der Stromerzeugung wird das Ziel der vollständigen Selbstversorgung fast zu 100 Prozent erreicht. Nahezu jedes Haus besitzt eine Photovoltaikanlage. Gemeindefahrzeuge werden mit Strom von den gemeindeeigenen Solaranlagen geladen. Furth ist die 1.deutsche Modellgemeinde der Europäischen Kommission für erneuerbare Energien. Neue Wege ging Gewies auch bei der Renaturierung des Dorfbachs, der sich selbst sein Flussbett suchen darf, und beim Abwasserkonzept. Weitere Erfolge sind: die Gestaltung eines naturnahen Dorfplatzes mit bezahlbaren Wohnungen und mehreren Läden, Wohnungsangebote für Senioren und Einrichtung einer großen Fortbildungsstätte. Wichtig für den Erfolg war laut Gewies, dass immer alle Gemeinderäte, die Bürger und auch alle Landwirte in die Projektplanungen miteinbezogen wurden. Für seinen großartigen Einsatz für Furth wurde Gewies bereits 2015 mit der Ehrenbürgerwürde ausgezeichnet. Begeistert applaudierten ihm auch die Jetzendorfer Zuhörer nach seinem Vortrag.

Im Anschluß stellte sich in einem Interview mit André die Landratskandidatin und Kreisvorsitzende des Pfaffenhofener Kreisverbands von Bündnis 90/Die Grünen, Kerstin Schnapp, mit ihrem Wahlprogramm vor. Ihre Ziele: eine lebenswerte Umwelt auch für die nachkommenden Generationen, Umstieg auf 100 Prozent erneuerbare Energien in der Region, Ausbau des ÖPNV, Erhalt von Boden- und Artenvielfalt, Stärkung unternehmergeführter Betriebe und Startups, regionale Wertschöpfung, Generationen-Gerechtigkeit und Investition in die Bildungslandschaft. Besonders freute sich Kerstin über die rasant angestiegene Zahl der grünen Mitglieder im Kreis auf insgesamt 116. Beachtlich, dass der erst vor kurzen gegründete OV Jetzendorf mit 26 Mitgliedern der zweitgrößte OV nach Pfaffenhofen ist. Zuletzt hatten auch die 16 Kandidaten/innen für den Jetzendorfer Gemeinderat Gelegenheit, sich den Besuchern vorzustellen. Birgit und André hatten für jede/n die wichtigsten Statements zusammengefasst. Das Wahlprogramm ist ab sofort auf der Homepage unter gruene-pfaffenhofen.de/ov-jetzendorf nachzulesen. In vielen interessanten Gesprächen mit den Besuchern klang ein erfolgreicher Wahlkampfabend aus.