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Die Wahlen des bayerischen Landtag und oberbayerischen Bezirkstags stehen in Kürze an. Da ist drei Ingolstädter Kandidat*innen aufgefallen, dass die Podiumsdiskussionen in Ingolstadt bislang allesamt allein von Männern bestritten wurden. Kurzerhand organisierten Arina Wolf, sie ist die Direktkandidatin Bezirkstag für Die Linke, ihre Bezirkstagskollegin der SPD, Nadine Praun, und Listenkandidatin für den Landtag der CSU, Julia Lebe, eine eigene Talkrunde, die die Hauptpersonen gleich im Titel hatte: "Frauen in der Politik".
Moderiert von Dr. Sandra Siebenhüter diskutierten mit den Dreien im sommerlichen Garten des Ingolstädter co:Labs auch aus Pfaffenhofen die Kreisvorsitzende und Listenkandidatin für den Landtag, Bettina Markl, Christina Hofmann (CSU, Direktkandidatin Bezirk für Ingolstadt), Katrin Müller (Freie Wähler, Listenkandidatin aus Eichstätt für den Bezirkstag), sowie Theresa Ley (FDP, Listenkandidatin für den Landtag). Harmonisch ging es unter den Frauen zu, obwohl schon beim ersten Durchgang nicht alle gleicher Meinung waren. Während Grüne, SPD und Die Linke feste Frauenquoten für unabdinglich hielten, votierten die Kandidat*innen von CSU, FDP und Freie Wähler gegen dieses Instrument. Schnell war man sich aber dennoch einig und gleich bei einem viel größeren Thema. "Die Demokratie braucht generell mehr Menschen, wir müssen uns bemühen sie wieder zu aktivieren. Nicht nur die 50 Prozent Frauen, sondern alle. Es braucht Auswahl in den Parteien und mehr Verständnis und Kenntnis für demokratische Abläufe!", betonte Bettina Markl.
Am Ende der Diskussion durften auch Zuschauer*innen auf die Bühne kommen und selbst ein Statement abgeben. Diese Chance nutzten gleich vier Frauen. Auch hier der Grundtenor: Wir müssen alle mit einbeziehen, ob in der Sprache, Schule oder in den Parteien und Amtsstuben. Eine demokratische Schule sei der Beginn, meinte eine der Frauen, das fördere eine bessere Diskussions- und Beteiligungskultur. Einen Lösungsansatz skizzierte Markl dann in ihrem Schlusswort für die gesamte Gesellschaft: "Ich wünsche mir eine demokratischere Gesellschaft, in der wir uns trauen auch mit Elementen wie Losverfahren für Ämter und Bürgerrät*innen zu arbeiten, damit es jede und jeden treffen kann, nicht nur solche, die sich schon lange darum bemühen (immer wieder) gewählt zu werden". In manchen Ecken des Publikums erntete sie an diesem Abend nicht nur dafür Buhrufe und Facepalms. Genau deshalb brauche es eine andere Diskussionskultur, in der wieder mehr Respekt und nicht mehr nur das Recht haben und an der Macht bleiben wollen an erster Stelle stünde, sondern das gemeinsam nach Lösungen suchen und diese auch mit vereinten Kräften umzusetzen.
Die Bürgerrät*innen, gewählt per Losverfahren, werden auch im Regierungsprogramm für den Bayerischen Landtag von Bündnis 90 /DIE GRÜNEN als Mittel für eine demokratischere Bayerische Gesellschaft genannt.
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