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Neue Kunstausstellung im Gerolsbacher Rathaus

27.11.22 –

Im Rahmen einer Matinee lädt die Künstlergruppe “full circle“ alle Kunstinteressierten zu ihrer Ausstellungseröffnung am Sonntag, 11. Dezember 2022, um 11 Uhr ins Gerolsbacher Rathaus ein. Die Ausstellung ist zu den üblichen Geschäftszeiten für die Öffent-lichkeit bis zum 10. März 2023 zugänglich. Eine Abschluss-veranstaltung wird am 12. März 2023 stattfinden. 

“full circle“ entstand in der für alle Kunst- und Kulturschaffenden schwierigen Coronazeit auf Initiative des Arbeitskreises Kunst und Kultur der GRÜNEN im Landkreis Pfaffenhofen. Dabei handelt es sich um einen für alle Kunstinteressierten offenen Arbeitskreis, der sich seit Ende 2020 zum Ziel gesetzt hat, Kunst- und Kulturveranstaltungen in allen Landkreisgemeinden zu fördern. Das Grundkonzept von  “full circle“ besteht darin, lokale Künstlerinnen und Künstler in ihre jeweiligen Ausstellungen miteinzubeziehen. In Gerolsbach wird nun dieses Konzept erstmalig umgesetzt. Weitere Landkreisgemeinden werden in den kommenden Jahren folgen. 

Die Künstlergruppe besteht aus den drei Gründungsmitgliedern Silvia Gürtner aus Aresing, Robert Rist und Matthias Wurm aus Pfaffenhofen. Aus dem Gemeindebereich Gerolsbach beteiligen sich Andrea Koch, Thomas Müller und Paul Fottner.

Die in Schrobenhausen geborene Silvia Gürtner hat Kreativpädagogik in Nürnberg studiert und als freischaffende Künstlerin betreibt sie heute in Aresing die Kunstschule ’Mal-Labor‘ mit Atelier. Ihre Bilder in der Gerolsbacher Ausstellung beinhalten Werke zum Thema Freiheit, Kraft und Entfaltung. Die Kunst bietet ihr die Freiheit, Eindrücke und Gefühle auszudrücken oder bestimmte Stimmungen beim Betrachter hervorzurufen. Besonders die Darstellung der Figur Mensch, Kraft, und Freiheit prägt ihre Kunst immer wieder, ob gemalt, gezeichnet oder als Skulptur. Auch die Liebe zur Natur, ihr neuer Garten mit den vielen Blumen fließt in ihre Werke mit ein. In ihrer Kunstschule Mal-Labor gibt sie ihr Wissen an viele Kinder und Erwachsenen weiter. Ihr gemeinnütziger Verein fördert mit 10 Dozenten ebenfalls Kreativität und vergibt Stipendien an finanziell schwache Kinder und Jugendliche.

Der aus Regensburg stammende Robert Rist studierte Kunst für das Lehramt an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und ist seit 2015 Kunstlehrer am Schyren-Gymnasium Pfaffenhofen. Neben seiner Lehrtätigkeit ist er auch als Künstler regelmäßig mit eigenen Arbeiten an diversen Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt (u.a. in Pfaffenhofen, Amberg, Nürnberg, München, Karlsruhe, Marburg, Wien, Budapest, Daegu (Südkorea)) und war auch des öfteren kuratorisch tätig. 

Seine künstlerische Bandbreite umfasst Grafik, Malerei, Objektkunst, Installation, Foto/Video, Konzeptkunst, und verschiedene experimentelle Mischformen. In seinen Arbeiten thematisiert er unter anderem die gestalterische Transformation von Alltagsbeobachtungen, das Spiel von Licht und Schatten, sowie Aspekte der Biologie und Technologie und stellt dabei auch gelegentlich literarische und popkulturelle Bezüge her.

Der gebürtige Pfarrkirchner Matthias Wurm studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und in Krakau. Er schloss sein Studium mit Diplom in Bildhauerei und Staatsexamen ab. Er lebt seit 2005 in Pfaffenhofen und ist dort auch als Kunstlehrer am Schyren-Gymnasium tätig. 

Seine künstlerischen Arbeiten reichen von Zeichnung und Fotografie bis hin zur Bildhauerei mit Schwerpunkt Keramik. Seine teils raumgreifenden Installationen spielen oft mit der Wahrnehmung des Betrachters, sind hintersinnig und zugleich poetisch. Neben vielen Ausstellungen in Deutschland waren seine Arbeiten auch in Japan, Polen, Ungarn, im Libanon und in New York zu sehen.

2020 bekam der Bildhauer ein Künstler-Stipendium in Neustrelitz und im Herbst 2022 waren seine Arbeiten im ungarischen Kulturinstitut „Collegium Hungaricum“ in Berlin zu sehen. In Pfaffenhofen ist Matthias Wurm bekannt durch seine riesigen Origami-Holzpinguine am Stadtplatz, die er anlässlich der Gartenschau 2016 fertigte, seine Einzelausstellung 2018 in der Städtischen Galerie und beispielsweise die Keramikarbeit aus unzähligen Eiskugeln, die letzten Sommer das Pfaffenhofener Rathaus als großes Banner zierte. 

Andrea Koch studierte Kunstpädagogik in Essen. Ihre künstlerische Arbeit umfasst die Malerei und Bildhauerei. Seit 20 Jahren leitet sie als Künstlerbeirat und Dozentin die Kunstschule Pennello e.V. in Gerolsbach. Ihre Arbeiten sind in Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen.

Im Bereich der Malerei arbeitet sie experimentell und abstrakt, wobei sie die Techniken mischt. Die Bilder sind vielschichtig, sehr durchscheinend und transparent. Ihre Farben stellt sie mit Pigmenten selbst her. Die Transparenz, das Öffnen, die Einsicht und die Linie sind die Themen, die in all ihren künstlerischen Bereichen zu finden sind. Die Werke findet man auf Leinwand, Glas, Papier und auf vielen anderen Materialien. Ihre Arbeiten in Wachs zeugen von hoher Transparenz, Weichheit und Zerbrechlichkeit. Sie fügt gemalte Objekte, alte Dokumente, Metalle zu einem Gesamtwerk in Wachs zusammen. Große Wachsfahnen und kleinere Wachsarbeiten entstehen, die komplett durchsichtig sind. Die Arbeiten verändern sich durch den wechselnden Lichteinfall und fordern den Betrachter immer wieder aufs Neue heraus. 

Die Holzskulpturen entstehen ausschließlich mit der Kettensäge. Ausgehend vom Stamm, denkt sie sich in diesen hinein und lässt die Idee der Darstellung entstehen. Die Kettensäge ist ihr Zeicheninstrument. Durch die feinfühlige Handhabung der Säge kommt die Seele des Holzes ans Licht. 

Der in Frankfurt am Main geborene Künstler Thomas Müller lebt seit 2006 in Gerolsbach. Nach fünf Jahren freiberuflicher Tätigkeit in verschiedenen Betrieben Deutschlands kam er 1995 das erste Mal bei einem Freund in dessen Werkstatt mit Metall in Berührung. Das Schmiedefeuer zog ihn magisch an, sodass er von nun an mit den Elementen Feuer, Wind und Wasser dem Stahl eine Form geben wollte, die in seinem Kopf entstanden war. Autodidaktisch brachte er sich die alten Techniken des Schmiedens bei und nach einer Lehre als Kunstschmied absolvierte er 2003 mit großem Erfolg seine Meisterprüfung. Bereits seit 2001 arbeitet er in einem Münchner Museum, wo er u.a. für die Präsentation der Objekte in den jeweiligen Ausstellungen zuständig ist. Außerhalb seiner kleinen Werkstatt in Gerolsbach ist inzwischen auch ein richtiger Skulpturengarten entstanden. Eines seiner weiteren Hobbys ist das Schlagzeugspielen

Paul Fottner lebt im Gerolsbacher Ortsteil Klenau. Als Holzbildhauer liegt der besondere Reiz für ihn darin, aus einem Stück Holz, das über viele Jahrzehnte von der Natur geformt wurde, das noch Unentdeckte freizulegen.

In einem Workshop der Kunstakademie Allgäu unter der Leitung von Richard W. Allgaier arbeitete er im Jahre 2012 erstmalig mit der Kettensäge. Es folgten erste Gemeinschaftsausstellungen unter anderem im Gerolsbacher Rathaus, im Finanzamt Pfaffenhofen und in der Städtischen Galerie in Pfaffenhofen. Seine Skulpturen, die er aus unterschiedlichen Hölzern aber in bevorzugter Weise aus
Eiche fertigt, stellt er ausschließlich mit der Kettensäge her. Dabei lässt er immer die im
Holz schon vorgegebenen Verkrümmungen, Biegungen und dergleichen zur Geltung kommen und nutzt diese für sein Kunstwerk. Die folgende Figurengruppe aus einem Eichenstamm soll den Zusammenhalt symbolisieren und trägt den Titel „Halt ma zam“.

gez. Günter Helmbrecht, Mitglied im AK Kunst und Kultur der GRÜNEN im Landkreis Pfaffenhofen

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