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Die Grünen aus dem Landkreis besuchten den Weltacker in Landshut

Wieviel Ackerfläche steht jedem Menschen auf der Erde zur Verfügung und was wird da durchschnittlich darauf angebaut? Diese Fragen beantwortet äußerst anschaulich das Weltacker-Projekt. Ursprünglich in Berlin als Bildungsprojekt ins Leben gerufen, hat Klaus Karg mit Mitstreitern in Landshut den ersten bayrischen Weltacker zum Leben erweckt. Am Sonntag, dem 18.06 haben sich mehrere Mitglieder deer Grünen aus dem Landkreis Pfaffenhofen auf den Weg gemacht, um von Klaus Karg eine Führung zu bekommen.

2000 Quadratmeter sind es, die jeder Mensch auf der Welt durchschnittlich an Ackerfläche zur Verfügung hat und diese Fläche hat Klaus Karg, trotz mangelnder Unterstützung aus lokalen Politik und Stadtverwaltung in Landshut, mit Hilfe des Bezirks Niederbayern nahe der Hochschule Landshut am Lurzenhof zur Verfügung gestellt bekommen. Hier baut er mit Vereinsmitgliedern des "Weltacker Landshut e.V." die Pflanzen an, die jeder einzelne von uns für Ernährung, Kleidung und Energie benötigt. Mit sehr viel ehrenamtlichen Engagement, viel anstrengender Handarbeit, aber auch Unterstützung des nahen Agrarbildungszentrums. Dabei wird die Fläche nur ökologisch bewirtschaftet, wodurch aber auch nicht nur sehr viel manueller Arbeitseinsatz gefragt ist, sondern das Projekt auch mit größeren finanziellen Aufwand verbunden ist, der mit Spenden, Patenschaften oder Fördermitteln so weit wie möglich gedeckt wird. 

Die einzelnen Feldfrüchte werden in dem entsprechenden Größenverhältnis deren weltweiter Nutzung auf der Fläche angebaut. Getreide, Ölfrüchte, Faserpflanzen, Obst und Gemüse. Dabei werden die Pflanzen, die in Landshut nicht wachsen würden durch vergleichbare Alternativen ersetzt. So kann man schwer Reis in unseren Breiten anbauen. Daher wird statt Reis in Landshut auf der entsprechenden Fläche Hafer angebaut, da dieser aus Sicht der Ernährung dem Reis sehr ähnlich ist. Man findet aber auch Pflanzen die man bei uns nicht vermutet, wie z.B. die Erdnuss, als eine der Ölfrüchte die weltweit sehr häufig angebaut wird.

Die einzelnen Feldabschnitte sind mit Erklärungstafeln beschildert, die Wissenswertes über die Nutzung der Pflanzen geben, deren weltweiter Anteil an Ackerfläche oder auch erklären warum man eine Ersatzpflanze wie beim Reis angebaut hat.

Spannend ist, dass auch die 2000 Hektar nicht ohne Grünland auskommen. Den man braucht Wiederkäuer um aus Gras und Klee, effizient Dünger zu machen um die Felder fruchtbar zu halten. Hier zeigt sich, dass die Kuh nicht per se der Klimakiller ist, sondern die Nutztiere bei entsprechender Haltung und Nutzung essentiell für unsere Nahrungsmittelproduktion sind. 

Was wir jedoch außerhalb davon von unseren übermäßigen Konsum von tierischen Produkten noch an Grünfläche brauchen wird dort nicht dargestellt. So benötigt der Mensch dadurch deutlich mehr als die 2000 Quadratmeter. Das Thema Energie- und Futterpflanzen ist jedoch Teil des Weltackers. Sind 50% des Ackers mit Getreide bepflanzt, wird wiederum davon ein sehr großer Teil als Tierfutter und Energiepflanze, also für Biogasanlagen oder Biodiesel, verwendet.

Schnell wird dem Besucher klar, dass man einiges an unserem Ernährung bzw. Nutzung des Ackerbodens ändern muss, um die Menschen nachhaltig zu ernähren oder sie mit Faserstoffen für z.B. Kleidung zu versorgen. Auch werden aktuelle Probleme, wie längere Trockenheitsphasen deutlich sichtbar. Einige der Pflanzen müssen auch in Landshut bewäßert werden, mangels Brunnen geschieht das derzeit manuell perGießkanne aus dem nahen Bach, was kaum zu schaffen ist.

Während der 2 Stunden Führung durch den Weltacker, hat man gemerkt wie sehr Klaus Karg das Projekt am Herzen liegt. Eine tolle Bildungsstätte in freier Natur, die hoffentlich noch viele Menschen aller Altersstufen besuchen.

Führungen sind zwischen Mai und August am anschaulichsten. Wer selbst den Weltacker besuchen will oder an einer Führung teilnehmen will, findet hier weitere Informationen und Kontaktdaten: https://www.weltacker-landshut.de

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