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9. Dr. Ursula Gross-Dinter, 64 Jahre Konferenzdolmetscherin

Zu mir persönlich: - Geboren und aufgewachsen bin ich in Stuttgart, doch gleich nach dem Abitur bin ich meiner großen Liebe zu anderen Sprachen und Kulturen gefolgt und nach Italien gegangen, um in Mailand Übersetzen und Dolmetschen zu studieren. Nach vierjährigem Aufenthalt dort habe ich meine Qualifikation als Konferenzdolmetscherin schließlich in München abgeschlossen und bin in der Landeshauptstadt „hängen geblieben“. Nach verschiedenen Zwischenstopps sind mein Mann und ich dann, der Großstadt überdrüssig, 1992 nach Jetzendorf gezogen und fühlen uns seitdem hier heimisch. Neben meiner Tätigkeit als selbständige Dolmetscherin war ich immer auch als Dozentin für Dolmetschen tätig und wurde nach meiner Promotion in Dolmetschwissenschaften auf eine Fachhochschulprofessor, verbunden mit der Leitung eines Masterstudiengangs, berufen. Meine Leidenschaft für das Forschen, die Entwicklung von Konzepten, das Schreiben und Lehren, die Organisation von Prozessen und die Kommunikation mit Menschen konnte ich dort bis zu meinem Renteneintritt 2019 ausleben.

Was mir wichtig ist: Geprägt hat mich mein Berufsleben durch unermüdliches Lernen über immer neue Themen, die Begegnung mit anderen Kulturen und den unterschiedlichsten Menschen. Eine offene, vielfältige, tolerante Gesellschaft, gelebte Demokratie, Innovationsbereitschaft, der Mut, Neues auszuprobieren, selbstständig und mobil zu sein, Individualität leben zu dürfen und doch in einer Gemeinschaft verwurzelt zu sein: Das liegt mir am Herzen. Durch mein Ehrenamt als eine der Koordinatorinnen des Asylhelferkreises bemühe ich mit seit 2015 um das Zusammenfinden verschiedener Kulturen und Generationen. Besorgt machen mich der Klimawandel, die Zerstörung der Natur, die unbedachte Verschwendung von Ressourcen, das Auseinanderdriften unserer Gesellschaft, Hass und Hetze: Hier dagegenzuhalten, ist mir ein besonderes Anliegen.

 

Was ich für Jetzendorf erreichen will: Ich wünsche mir die Entwicklung eines echten Bürgerdialogs, also eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an Entscheidungen über Projekte und deren gemeinsame Gestaltung. Für alle Menschen in Jetzendorf – Einheimische und „Zugroaste“, solche mit deutschem und solche mit einem anderen Pass, Ältere und Jüngere, Familien und Alleinstehende, in Vereinen Organisierte und solche, die es nicht sind und vielleicht nicht sein wollen,– wünsche ich mir, dass es Orte gibt, wo man sich begegnen und sich austauschen kann. Kreativität bei der Weiterentwicklung der Mobilität und vor allem die bessere Erreichbarkeit unserer Kreisstadt Pfaffenhofen mit dem ÖPNV oder durch andere Angebote sind mir ein großes Anliegen. Der Naturschutz, ein Markt mit regionalen Produkten aus nachhaltigem Ackerbau und artgerechter Tierhaltung und die Konzeption und Umsetzung alternativer Wohnformen – Mehrgenerationenprojekte und Wohnangebote für Menschen, die auch im Alter ein selbstbestimmtes Leben in Jetzendorf führen wollen – stehen ebenfalls ganz oben auf meiner Wunschliste

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Grünes Café

mit MdB Leon Eckert. Im Grünen Büro, Riederweg 8, Pfaffenhofen, Interessierte sind herzlich eingeladen.

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