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12.02.25 –
Zu einem Küchentischgespräch zum Thema „Starker Mittelstand im Landkreis Pfaffenhofen“ traf sich der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen und die AktivSenioren Bayern (e.V.). An dem Treffen nahmen unter anderem die Landesvorsitzende und Landtagsabgeordnete Eva Lettenbauer, die Kreisvorsitzende Bettina Markl, Kreisrat Reno Wohlschläger sowie weitere Mitglieder des Kreisverbandes teil.
Im Mittelpunkt des Gesprächs stand der wertvolle Erfahrungsaustausch über die regionale Wirtschaft und die Anliegen der AktivSenioren, die Wirtschaftskraft nachhaltig zu erhalten. Josef Wilhelm und Regionalleiter Horst Boljahn von den AktivSenioren Bayern e.V. betonten:
„Wir sind nicht nur in der Existenzgründungsberatung tätig, sondern begleiten Firmen langjährig etwa bei Nachfolgen.“ Ein Problem sei, dass für viele kleinere Unternehmen Beratungen durch Banken oder Kammern fehlen oder zu spät kommen und externe, kostenfreie Unterstützung nicht genutzt wird. Die AktivSenioren könnten hier ebenso eine Anlaufstelle sein. „Wir haben eine Verschwiegenheitsverpflichtung, breiten Erfahrungsschatz und damit schon viele Unternehmen gerettet“, erklärt Boljahn. Sie seien damit auch ein „Rettungsdienst für Unternehmen“, wie Reno Wohlschläger zusammenfasst.
Die AktivSenioren wiesen auf die steigenden Insolvenzzahlen hin, die auch auf die Bürokratie zurückzuführen ist. „Welcher junge Mensch tut sich so etwas an“, meint Josef Wilhelm. In Bayern stünden bis 2026 etwa 36.000 Unternehmen vor einer Nachfolge, was dringenden Handlungsbedarf erfordere. „Klare Vorgaben für die Wirtschaft sind notwendig und das haben fast 70 Jahre CSU im Land und 16 Jahre Regierung Merkel verpasst zu steuern und darunter leiden nun kleine und mittlere Unternehmen stärker als die Industrie mit ihrem starken Einfluss“, so Bettina Markl. Darum wollen gerade die Grünen ihr Ohr stärker bei den kleineren und mittleren Unternehmen haben. „Die Innovationskraft und Vielfalt der kleinen Unternehmen muss stärker in den Fokus“, ist sich auch Reno Wohlschläger sicher. Als Realschulrektor setze er sich gerade für den Nachwuchs ein und betont die Wichtigkeit von Praktika für seine Schüler*innen. Eva Lettenbauer betonte die Notwendigkeit des Bürokratieabbaus und kündigte an, dass die Grünen sich weiterhin intensiv in die kürzlich gegründete Enquete-Kommission im bayerischen Landtag einbringen werden. Außerdem erklärte sie: "Immer wieder stehen gesunde Unternehmen vor dem Aus, weil sich kein Nachfolger oder keine Nachfolgerin findet. Wir Grüne setzen uns dafür ein, dass Leute, die eine Unternehmensnachfolge antreten wollen, besser mit diesen Firmen vernetzt werden. Die AktivSenioren können bei solchen Übergaben wichtige Vermittler und Ratgeber sein. Ich habe großen Respekt davor und danke ihnen dafür, wie lange sie sich schon einbringen, um unsere bayerischen Betriebe Zukunftsfest aufzustellen."
Wenn keine Nachfolge gefunden werden kann, dann sei das auch für traditionsreiche Mittelständler das Aus. Josef Wilhelm und Horst Boljahn berichteten von den Herausforderungen bei Unternehmensübergaben und dem Fachkräftemangel, insbesondere in handwerklichen Berufen. Bettina Markl, selbst in der Berufsberatung tätig, betonte: "Handwerk ist für junge Leute in unserer Region auch heute noch attraktiv. Sie brauchen in den Betrieben aber die Chance, sich weiterzubilden und aufzusteigen. In der Vergangenheit wurden viele Fachkräfte von der Industrie abgezogen, heute drängen viele Meister und beruflich Qualifizierte in ein Studium ohne Abitur und gehen als potentielle Unternehmensnachfolger verloren." Für Markl schließen sich Handwerk und akademische Laufbahn nicht aus, sondern können sich gut ergänzen. Schon früh zu informieren und Wege aufzuzeigen sei wichtig, denn wenn sofort der Weg in ein Studium eingeschlagen wird, ist die Person für das Handwerk nicht mehr zu erreichen.
Ein neues Projekt der AktivSenioren in der Region 10 ist der Einstieg in Bildungsprojekte. „Wir wollen in Schulen über Berufswahl aus unserer Praxis berichten. Dazu wäre ein Zuwachs an Mitgliedern hilfreich, die sich hier einbringen“, informiert Horst Boljahn.
Das Treffen endete mit dem gemeinsamen Ziel, Netzwerke zu bilden und die regionale Wirtschaft nachhaltig zu stärken. Die AktivSenioren Bayern e.V. und Bündnis 90/Die Grünen wollen weiterhin eng zusammenarbeiten, um die wirtschaftlichen Herausforderungen der Region zu meistern und die Attraktivität des Unternehmertums und Handwerks zu fördern.
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